07. Aug. 2011

Himmelreich

Ich habe mich schon oft gefragt, was Leute meinen, wenn sie von Gefühl reden. (…)

Dem Herzen folgen. Was heißt das? Ich weigere mich, zu fühlen, was ich nicht denken kann.

Gefühl, wenn es auf Kosten der Vernunft geht, ist nicht Empfindung, sondern Bequemlichkeit.

Was heißt: mit dem Herzen sehen? Wie genau funktioniert das?

Ich bin es gewohnt Ziele zu haben.

Aus irgendeinem inneren Antrieb heraus Dinge zu tun oder zu lassen ist Mystik.

Wofür soll das denn gut sein: Inspiration?

Mir mangelt es nicht an Ideen, im Gegenteil,mir mangelt es an der Zeit, meine Ideen umzusetzen.

Da kann ich einen Sonnenuntergang betrachten, so lange ich will, nichts setzt sich dadurch in Bewegung.

Außerdem: Die Zeit vergeht nicht langsamer, nur weil man fühlt.

(R. Dobelli: Himmelreich)

1 Kommentar bisher

Ein Kommentar zu “Himmelreich”

  1. Nicole sagt:

    Kann es ein, daß eine Existenz sich an Punkten wichtiger Entscheidungen gabelt und als zwei Entwürfe munter weiterentwickelt, ohne daß der eine vom anderen weiß? Ist es denkbar, daß jede Entscheidung immer auch ihr Gegenteil enthält? (…) Daß immer alles ist, immer alles zugleich ist, das Ja und das Nein, nur daß wir die Wirklichkeit niemals in ihrer Gesamtheit zu sehen kriegen, sondern ausschließlich durch einen fadendünnen Schlitz?
     
    (R. Dobelli: Himmelreich)

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